Attila der Hundekönig

9,80 

Auszug:

Unser Leben befand sich eigentlich im grünen Bereich, Frauchen saß vor ihrem Computer und das war gut so. Nur tat sich heute absolut nichts, sie trank Tee und döste vor sich hin.
Ich lag neben ihr und döste auch.
Sonst gab es auch nichts zu tun, denn wenn Frauchen in diesen Bildschirm schaut, müssen sich alle im Haus mucksmäuschenstill verhalten. Ich, ihr dusseliger Hund, wie sie immer sagt, denn eigentlich heiße ich Gershwin, wie der Komponist, habe sowieso oberste Ruhe zu bewahren.
Nach Möglichkeit durfte man in ihrer Nähe sich nicht kratzen, geschweige schnaufen, schnarchen und keinesfalls bellen.
„Warum diese Ruhe?“ wird mancher fragen.
Ganz einfach, mein Frauchen schreibt, schreibt dicke Bücher. Diese Schreiberei ist eine ernste Sache bei uns, denn all die feinen Hundekuchen und sonstigen Leckerchen, die es zu fressen gibt, werden davon bezahlt.
Aber heute saß Frauchen einfach da und nicht ein einziger Buchstabe Buchstabe zeigte sich auf dem sonst übervollen Bildschirm.
Eine äußerst bemerkenswerte Situation, ganz tief drinnen in meinem Herzen begann ich mir Sorgen zu machen.
Denn sonderbarerweise verhielt sich die Künstlerin insgesamt zu still, sie meckerte nicht über den Computer, stöhnte nicht, weil die Zeit durch die Finger rann und hielt auch sonst keine Zappelei ab, weil dies oder das nicht klappte.

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